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Gesellschaftliche Kosten und der akademischen Forschung, Anreize technischer Standards. Die Motive für
Erträge von Kooperationen zur angewandten Forschung in der öffentliche Forschung sind anders gela-
Wir wissen immer mehr über die Ent- Wissenschaft, Kohäsion von (regiona- gert. Bei ihr geht es um die Finanzierung
stehung von Krankheiten und Präventi- len) Innovationssystemen beziehungs- der Forschung, Ideen für relevante For-
onsmöglichkeiten. Aufbauend auf einem weise -netzwerken. Allerdings lassen schungsthemen, Veröffentlichung von
langjährigen Zusammenspiel zwischen sich auch mögliche Nachteile erkennen. Forschungserfolgen und zum Teil auch
Grundlagenforschung und angewandter Die Workshopteilnehmer nannten die Kommerzialisierung eigener Forschungs-
Forschung können somit immer geziel- Vernachlässigung erkenntnisorientierter ergebnisse.
tere Diagnose-, Therapie- und Präventi- Grundlagenforschung und ein zu star-
onsoptionen entwickelt werden – auch ker Fokus auf kurzfristige Erfolge. In Schlussfolgerungen
unter Hinzunahme neuer biomedizini- Fällen ungerechtfertigter Einflussnahme Institutionelle Distanz überwinden
scher und digitaler Technologien. von Unternehmen besteht die Gefahr Viele Kooperationen scheitern in den
Kooperationen zwischen Univer- von Einschränkungen der Forschungs- Augen der Workshopteilnehmer am
sitäten, Forschungsinstituten und der freiheit, Beschränkungen der Diffu- mangelnden gegenseitigen Verständ-
Wirtschaft sind insbesondere in For- sion wissenschaftlicher Ergebnisse und nis für die jeweiligen Anreizstrukturen,
schungsprojekten und frühen Entwick- im Extremfall der Rollenwechsel der Kulturen, Motive und Ziele. Innovati-
lungsphasen relevant, um Forschungs- öffentlich geförderten Forschung hin zu onsprozesse zwischen Wissenschaft und
ergebnisse möglichst schnell in die einer Serviceeinrichtung der Wirtschaft. Wirtschaft kontinuierlich zu gestalten, ist
Entwicklung zu überführen. Universitä- Erschwert wird das Zustandekommen also keine einfache Aufgabe. Kenntnisse
ten und Forschungseinrichtungen bauen von Kooperationen und Netzwerken aus über Abläufe und Anforderungen der
dazu vermehrt das spezifische Know- Sicht der Experten auch dadurch, dass jeweils anderen Seite sind nötig. Koope-
how an der Schnittstelle zwischen For- Unternehmen und Universitäten bezie- rationsmanagement dynamisieren. Das
schung und Entwicklung auf und stellen hungsweise Forschungseinrichtungen aktive Management von Clustern aus
sich der Vernetzungsaufgabe. unterschiedliche Motive haben. Für Wirtschaft und Wissenschaft ist zentral
Unternehmen stehen im Vordergrund: für deren Weiterbestehen auch über die
Beobachtungen Risikoteilung, die Überwindung von anfängliche Förderung hinaus.
Eine Förderung von Vernetzungsstruk- unternehmensinternen Engpässen, die
turen geschieht häufig mit dem Argu- Appropriation von externem Wissen, die
ment, dass diese nicht nur den einzelnen Erleichterung des Einstiegs in ein neues Quelle: Wie Vernetzung im Gesundheitsbe-
Akteuren nutzten, sondern auch gesell- Technologiegebiet, die Vermeidung von reich gelingen kann - Integration – Koopera-
schaftliche Erträge brächten. Erwar- Doppelforschung, die Beschleunigung tion – Digitalisierung, Gemeinsam für unsere
tete Vorteile von Kooperationen sind der Entwicklung sowie die Entwick- Gesundheit c/o Stifterverband für die Deut-
schnellere Umsetzung von Ergebnissen lung, Einführung und Durchsetzung sche Wissenschaft e.V
BEI … DIE
SPEZIAL- SPEZIALISTEN
FRAGEN … FRAGEN.
Ihr spezialisierter Partner für IT-Strategie und IT-Management
in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.
Krankenhaus-IT Journal 6 /2021
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