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Digitalspecial Patientenportale im Krankenhaus






               Patient Journey Mapping in                       und Freunde) als auch Geräte (z.B. Check-In-

               a nutshell                                       Terminals) oder Software-Applikationen (z.B.

               Patient Journey Mapping ist eine auf das  Terminbuchungs-Apps) sein können.
               Gesundheitswesen adaptierte Variante                Daraufhin wird bestimmt, an welchen Punkten

               des „Customer Journey Mapping“, einem            längst der Phasen – den sog. „Touchpoints“ -
               Marketing-Instrument zur Vertiefung              Interaktionen zwischen dem Patienten und den

               von Kundenbeziehungen. Dabei wird der  Akteuren stattfinden. Dabei kann die Interaktion
               Versorgungsprozess aus Sicht der Patienten       sowohl physisch als auch digital erfolgen.

               kartographiert und visuell dargestellt. So entsteht   Die Sequenz der Touchpoints bildet in ihrer
               eine „Journey Map“, die die Interaktionen des    Gesamtheit die eigentliche Patientenreise, die -

               Patienten mit den Leistungserbringern herausstellt  wie im oberen Teil von Abb. 1 - als Patient Journey
               (vgl. Abb. 1, oberer Teil). Diese Interaktionspunkte   Map visualisiert wird. Sie bildet die Basis zur

               („Touchpoints“) bilden die Bais für die Ableitung   Erhebung der Patientenzufriedenheit und stellt
               von Verbesserungsmaßnahmen. Dabei bewertet der   gleichzeitig eine patientenspezifische Sicht auf die

               Patient seine Erfahrungen zu jedem Touchpoint, so  Arbeitsabläufe des Hauses bereit, anhand derer
               dass die wichtigsten Handlungsfelder identifiziert  Prozessverbesserungen eingeleitet werden können.

               und gezielt mit hoher Priorität verbessert        
               werden können. Auf diese Weise werden zwei       Identifikation, Priorisierung

               Ziele erreicht: Die Patientenzufriedenheit wird   und Umsetzung von
               erhöht (Stichwort „Wettbewerbsvorteil“) und die   Verbesserungsmaßnahmen

               Effizienz der internen Prozesse wird verbessert.  Im nächsten Schritt müssen die Handlungsfelder
                                                                identifiziert und priorisiert werden. Hierfür geben
               Aufbau der Patient Journey Map                   die Patienten eine Zufriedenheitsbewertung

               Im ersten Schritt wird die eigentliche Journey   zu den jeweiligen Touchpoints ab. Für die

               Map aufgebaut. Hierzu werden die Phasen der  Einstufungen wird zunächst die Bewertungsskala
               Patientenreise und die zugehörigen Akteure       inkl. ihrer Granularität festgelegt.  Hierfür

               identifiziert. Dabei ist zunächst festzulegen, auf   bieten sich Emoticons (z.B. zufrieden, neutral
               welche Patientengruppe (chirurgisch, geriatrisch,  und unzufrieden) an, da sie intuitiv und

               onkologisch usw.) sich das Mapping bezieht.  schnell verständlich sind. Dabei ist es für die
               Auf dieser Basis werden die Akteure, die einen   spätere Priorisierung wichtig, dass sich aus den

               direkten Bezug zu  den Patienten aufweisen,  Einschätzungsoptionen ein quantitatives Maß
               abgeleitet. Hierbei ist zu beachten, dass Akteure   („Score“) zur Bewertung der Zufriedenheit

               sowohl Personen (z.B. Ärzte und Administrations-  ableiten lässt.
               und Pflegekräfte, aber auch Familienmitglieder




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