Page 30 - Patientenportale
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Digitalspecial Patientenportale im Krankenhaus
Hier führt die KI Argumente an, die unsere erste leitung für Warnblinkanlagen lesen müssen. Er
These unterstreichen und dem fiktiven Wider- wird im Ernstfall diesen Schalter nicht mal mit
spruch entgegenstehen: Wertschätzung und gute Blicken suchen können.
Information sind nicht dem Arzt- oder Ärztinnen-
Kontakt vorbehalten, beides muss die Institution Klinikbehandlungen sind
als Ganzes leisten. „Beziehungsmanagement“, pro- kommunikative Herausforderungen
fessionell gute Kommunikation von Beginn an Es gibt sehr wenige Situationen, in denen Men-
zahlt auf den Behandlungs- und damit auf den schen in kurzer Zeit so unterschiedliche „Rezep-
Unternehmenserfolg ein. tionsmuster“ durchleben, wie vor, während und
auch nach einem Klinikaufenthalt. Interesse,
Kommunikation ist, was ankommt Unsicherheit, Desorientierung, Schmerz, Angst,
„Wir schreiben jetzt mal alles auf und stellen das Scham, Erleichterung, Bestürzung, Langeweile,
dann im Patientenportal zur Verfügung“. Hoffnung … es lohnt sich, für die vielen unter-
Derlei löbliche Ansätze versprechen viel Auf- schiedlichen Stationen einer Patientenreise wäh-
wand und wenig Output. Das Verfassen von Infor- rend eines Klinikaufenthaltes die jeweils mögli-
mationen ist noch keine Kommunikation. chen „Rezeptionsmuster“ einmal zu skizzieren
Unterschiedlichste Experten setzen sich heute – es ist frappierend.
damit auseinander, in welchen subjektiven Situ- Erfolgreiche Kommunikation muss auf solche
ationen, in welchen „Wahrnehmungszusammen- subjektiven Zusammenhänge eingehen. Sonst
hängen“ Produkte und Dienstleistungen den Kun- kommt Kommunikation nicht an, sonst werden
dinnen und Kunden „kommunikativ begegnen“. aufwändige Bemühungen um „Information“ ver-
Der Schalter für die Warnblinkanlage im Auto geblich.
gewinnt in völlig anderen Wahrnehmungszusam-
menhängen Relevanz als die Montageanleitung Wasser in den Patientenportal-Wein?
unserer schon oben aufgetretenen Regalwand. So groß die Herausforderung für die IT ist, Patien-
Die Kommunikations- und Medienwissen- tenportale in die komplexen Systemwelten unserer
schaft spricht von „Rezeptionsmustern“, die dafür Krankenhäuser zu integrieren – es reicht nicht.
ausschlaggebend sind, wie Menschen in welchen Die wirklichen Effizienz-Potenziale von Pati-
Lebenslagen, in welchen „Wahrnehmungszusam- entenportalen sind eng mit Aspekten professio-
menhängen“ über welche aktiven und passiven neller Kommunikation verbunden.
kommunikativen Bedürfnisse und Fähigkeiten Man darf gespannt sein, ob und wie sich Klini-
verfügen. Wer mit hoher Geschwindigkeit auf ken dieser Herausforderung stellen, um Investitio-
einen Stau zufährt, möchte keine Bedienungsan- nen langfristig fruchtbar werden zu lassen.
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