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Der Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen / Leiter e. V.
Wie sollte sich der KH-IT als kompetente und
dynamische Austausch- und Wissensplattform
weiter entwickeln, von der IT-Verantwortliche als
Führungskraft sowie die IT und Digitalisierungspro-
jekte profitieren können?
Drei Säulen haben wir im Moment am Start. Zu einen sind
das die KH-IT-Tagungen, die im Rahmen der derzeit gesetz-
lich möglichen Rahmenbedingungen weitergehen werden.
Wenn es sein muss weiterhin online, geplant 2022 aber auch
wieder mit Präsenz vor Ort.
Die Seminarreihe haben wir in den letzten Jahren immer
weiter ausgebaut, und auch hier ist einiges in der Pipeline.
Wir hatten dort einmal mit Softskillseminaren angefangen
über mehrere Jahre, sind dann aufgrund sich verändernder
Nachfrage zunehmend auf fachliche IT-Themen gewechselt Mit über 500 Mitgliedern ist der KH-IT die größte
und wollen künftig im Portfolio beide Strömungen bedie- Vertretung von Verantwortlichen der Krankenhaus-IT
nen. Zeitgemäß haben wir von reinen Präsenzterminen über im deutschsprachigen Raum.
jeweils zwei Tage durch die Pandemie bedingt auf Webinare Wie ist die Balance bei Qualität und Quantität des
und Online-Meetings umgestellt, wollen nun aber in Kürze Verbandes und seiner Aktivitäten auch künftig zu
einen Teil des Angebots auch wieder in Präsenz durchführen. erzielen?
Dies erfordert natürlich einen hohen Aufwand an Engage-
ment, der im Detail nicht mehr rein im Ehrenamt, sondern Diese Frage zieht sich tatsächlich wie ein roter Faden durch
nur durch die Mithilfe von stundenweise beschäftigen Mitar- vielen Vorstandssitzungen und Klausurtagungen der letzten
beitern zu erbringen ist. Jahre und wird bestimmt auch im Januar auf unserem Klau-
Schließlich ist im Rahmen des Clubabends ein Austausch surwochenende in Frankfurt wieder spannend werden.
unkompliziert über Online-Plattformen möglich. Dort Natürlich möchte ein Verband unseres Formats mög-
ist jeweils ein Thema vorgegeben, meist gibt es ein kurzes lichst viele Mitglieder binden und möglichst gut besuchte
Impulsreferat zum Einstieg, gefolgt dann von freier Diskus- Tagungen anbieten. Zuletzt waren auf den Tagungen, inter-
sion in lockerer und entspannter Atmosphäre. Gerade hier essanterweise unabhängig davon ob in Präsenz oder online,
liegt ein großes Potential für IT-Verantwortliche, weil in regelmäßig über 200 Teilnehmer vertreten. Gerade durch die
diesem Format ganz aktuell auf die anstehenden Themen ein- Onlinetagungen hat sich aber gezeigt, dass dort ein viel grö-
gegangen werden kann. ßerer Teil aus den Krankenhäusern teilnimmt, während die
Das Krankenhauszukunftsgesetz, Neuland für uns alle, ist Anbieter von IT-Lösungen etwas schwächer vertreten sind.
dafür seit fast einem Jahr ein gutes Beispiel. Es gibt sicher Das hängt sicherlich damit zusammen, dass nicht alle Kolle-
wenige vergleichbare Foren, in denen praxisnah für die Kran- ginnen und Kollegen für eine zweitägige Abwesenheit eine
kenhaus-IT die allerneusten Informationen ausgetauscht Reisefreigabe bekommen, für eine Onlinetagung aber nicht
werden können. reisen müssen. Der Firmenvertrieb wiederum ist zu einem
guten Teil auf persönliche Kontakte angewiesen.
Auch der Austausch zwischen den Mitgliedern, gerade im
Zweier- oder Dreiergespräch, gelingt nur auf einer Präsenz-
veranstaltung gut. Wenn wir nächstes Jahr wieder in Präsenz
zusammenkommen wollen, dann werden vielleicht nicht so
viele Leute persönlich kommen wie von früher her gewohnt.
In Sinne der Qualität ist es aber trotzdem einen Versuch wert.
Dabei ist uns aber ein Anliegen, die Kolleginnen und Kolle-
gen daheim in den Krankenhäusern trotzdem nicht allein zu
lassen. Wir können natürlich nicht in die Zukunft blicken.
Krankenhaus-IT Journal 6 /2021
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