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Telemedizin –
Wunsch oder Wirklichkeit?
Die Finanzierung des Weges vom Piloten in
die Anwendung muss gesichert sein
Es ist also ein langer Weg, von der Erprobung einschließlich
Nutzennachweiserbringung bis zur telemedizinischen Anwen-
dung. Vielen geht auf diesem Weg die Puste – oder vielmehr
das Geld – aus. Denn Förderungen enden häufig mit Abschluss
des Pilotprojektes. In den Jahren, die es braucht, bis die Anwen-
dungen und Prozesse in der Regelversorgung aufgenommen
werden, können die Ansätze nicht weiterfinanziert und umge-
setzt werden. Neben dem zukunftsgerichteten Geschäftsmodell
muss während der Entwicklung also bereits an einem langfris-
tig ausgelegten Finanzierungsplan gearbeitet werden, sodass
telemedizinische Anwendungen und Versorgungsabläufe auch
tatsächlich verstetigt werden können.
Telemedizin am Versorgungsalltag und dem
Bedarf ausrichten
Letztlich hilft die beste Technik nichts, wenn sie nicht angewen-
det wird. So liegt in der Nutzung telemedizinischer Anwen-
dungen gerade für ältere, digital weniger affine Menschen eine
Herausforderung. Diese sind jedoch auf der anderen Seite die
Patienten, die mitunter am stärksten von telemedizinischen
Anwendungen und Abläufen profitieren würden. Hier braucht
es also vor allem entsprechende Strategien zur Nutzen-Befähi-
gung z.B. durch Anwendungsschulungen.
Für Ärzte wiederum ist es entscheidend, dass der Mehr-
aufwand durch die telemedizinische Versorgung so gering wie
möglich gehalten und vergütet wird. Ein klar erkennbarer Nut-
zen und signifikante Zeitersparnis erhöhen die Akzeptanz der
Versorgenden und sind Haupttreiber für den Erfolg telemedizi-
nischer Angebote. Im Versorgungsalltag können beispielsweise
Lotsen helfen, die Brücke zwischen Versorgenden, Patienten
Stefanie Springer, BANSBACH ECONUM
und telemedizinischen Anwendungen bzw. telemedizinischen Unternehmensberatung GmbH
Versorgungsprozessen zu schlagen.
Ob aus Patienten- oder Versorgersicht, es ist sehr zu emp-
fehlen, die Nutzer direkt in den Innovationspfad telemedizi-
nischer Anwendungen einzubeziehen. So werden telemedizi-
nische Entwicklungen direkt am Bedarf ausgerichtet und der
Kreislauf der medizinischen Translation geschlossen werden.
Abschließend lässt sich sagen: Die Chancen durch Tele-
medizin sind vielversprechend, der Weg von der Idee in die
Anwendung ist lang und bedarf entsprechender Planung und
Vorbereitung.
Krankenhaus-IT Journal 1 /2024
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