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Strategieplan und begleitende Strukturen, Digitalisierung von
               Prozessen, Interoperabilität und Telematik, digitale Innovatio-
               nen, Refinanzierung von IT-Kosten und IT-Personal, digitale
               Kompetenzen und Teilhabe.

               3. Aufbau und Implementierung eines Kom-
               petenzzentrums „Digitalisierung in der Pflege“
               Für die konsequente Umsetzung des nationalen Strategieplans
               „Digitalisierung in der Pflege“ braucht es erweiterte und bisher
               nicht vorhandene Strukturen. Daher empfiehlt das Bündnis
               den Aufbau eines „Kompetenzzentrums Digitale Pflege“, das
               als beratende und Orientierung gebende Organisationsstruk-
               tur beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) geschaffen
               werden soll. Die Aufgaben des Kompetenzzentrums können
               in drei übergeordnete Bereiche eingeteilt werden: strategisch-
               umsetzende  Aufgaben, technisch-fachliche  Aufgaben  und
               Netzwerkarbeit.
                  Zentrales Ziel in dieser Entwicklung muss eine durchgän-  Prof. Dr. Sellemann, Gesundheitscampus Göttingen, eine Kooperation der
               gige Digitalisierung von Versorgungs-und Verwaltungsprozes-  HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/
               sen sein. Dreh- und Angelpunkt des digitalisierten Pflegepro-  Holzminden/Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG);
                                                                Leiter der GMDS-Arbeitsgruppe „Informationsverarbeitung in der Pflege“
               zesses ist die elektronische Dokumentation in allen Sektoren
               der Patientenversorgung. Deren flächendeckende Implementie-
               rung sollte von allen Akteuren angestrebt und gefördert werden.   einrichtungen an die Telematik-Infrastruktur (TI) gelegt, 2020
                  Um dabei einen reibungslosen und sicheren Austausch   mit dem Patientendatenschutzgesetz (PDSG) insbesondere die
               pflegerelevanter Daten und Informationen zu ermöglichen,   Zugriffsrechte  für Pflegefachpersonen auf die verschiedenen
               bedarf es einer Vernetzung aller Sektoren mit ihren Akteuren.   Komponenten der  TI  geregelt und  2021 mit  dem  Digitale-
               Es ist und bleibt eine Aufgabe, mit dieser Struktur auch in der   Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG)
               Zukunft eine sichere, qualitätsgebundene Versorgung abzusi-  festgelegt, dass die Anbindung der TI für pflegerische Einrich-
               chern. Das Kompetenzzentrum muss an das BMG angeschlos-  tungen, die Leistungen nach §§ 37 und 37 c SGB V erbringen,
               sen werden und darf nicht, weil die Kassenlage die Standards   zum 1. Januar 2024 verpflichtend ist.
               bestimmt,  in  die  Struktur  der  Kassen  eingebunden  werden.
               Der Gesetzgeber hat dazu 2019 mit dem Digitale-Versorgung-  4. Fazit und Perspektive
               Gesetz (DVG) den Grundstein für die Anbindung von Pflege-  Pflege und Digitalisierung bilden erst dann eine Symbiose,
                                                                wenn sie der pflegerischen Komplexität in ihrem jeweiligen
                                                                pflegerischen Setting und Tätigkeitsfeld gerecht wird. Damit
                                                                dies Realität wird und Einzug in die Routineversorgung findet,
                                                                müssen Politik und Vertreter der Wissensdomäne Pflege zusam-
                                                                menarbeiten, um die künftigen Herausforderungen zu lösen
                                                                und die Chancen der Digitalen Transformation der Pflege für
                                                                die Pflegepraxis nutzen zu können. Die bisherigen Gesetzesvor-
                                                                haben gehen in die richtige Richtung, schließen aber noch nicht
                                                                alle erforderlichen Schritte ein. Nur das Drehen an einzelnen
                                                                Stellschrauben reicht nicht mehr aus, um das System Pflege
                                                                mit seinen vielfältigen, unterschiedlichen Facetten auf digital
                                                                umzustellen.


                                                                Literaturverzeichnis
                                                                Hübner, U., Ammenwerth, E. & Sellemann, B. (Hrsg.). (2023). Informa-
                                                                tionsverarbeitung in der Pflege: Digitalisierung verstehen, Versorgungs-
                                                                kontinuität sichern (1. Auflage). Kohlhammer.
                                                                Scholes, M., Tallberg, M. & Pluyter-Wenting, E. (2000). International
                                                                Nursing Informatics: A history of the first forty years: 1960-2000. British
               Irene Maier, Vizepräsidentin und Leiterin der Expertengruppe
               „Digitalisierung“ des Deutschen Pflegerates e.V.   Computer Society.


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               GMDS-Praxisleitfaden „Das vernetzte Gesundheitswesen“
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