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Stand der Informationsverarbeitung
aus Sicht der Gesundheits-IT-Beratung
Dr. Andreas Beß, Mönchengladbach
Die nachfolgenden Ausführungen fokussieren stark auf Einrichtungen des Gesundheitswesens mit
einem grundsätzlich stationären Versorgungsauftrag (Krankenhäuser). Da sich aber gerade für kom-
plexe Gesundheitsleistungserbringer die Grenzen zwischen einer stationären und einer ambulanten
Versorgung zunehmend verschieben und sich diese Bereiche immer stärker vernetzen, zumal diese
selbst in zunehmendem Maße Anbieter von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), ambulanter
Pflege- und Rehadienste etc. werden, soll hier im Weiteren keine explizite Abgrenzung erfolgen.
us Perspektive der Gesundheits-IT- (KHZG) fortsetzen. Damit gehen zahl- verbesserte Effizienz bei der Informati-
ABeratung manifestiert sich der aktu- reiche Optimierungen im (stationä- onsübertragung ermöglichen, was letzt-
elle Stand der Informationsverarbeitung ren) Gesundheitssektor einher, unter endlich eine verbesserte Patientenbetreu-
im Bereich der Gesundheits-IT als eine anderem durch die Implementierung ung und auch wirtschaftlich optimalere
Synthese aus Fortschritt und Herausfor- elektronischer Patientenakten und die Strukturen zur Folge hat.
derungen. konvergente Vernetzung von Gesund- Auf der anderen Seite bleibt die Inte-
Auf der einen Seite hat die Digita- heits-IT-Systemen in Krankenhäusern gration diverser IT-Systeme innerhalb
lisierung in den Krankenhäusern und und Arztpraxen (Stichwort Telemati- der jeweiligen Einrichtungen, aber auch
Einrichtungen des Gesundheitswesens kinfrastruktur (TI)). Für die Kranken- über die unterschiedlichen Gesundheits-
in den vergangenen Jahren, aber vor häuser selbst hat damit eine Qualität in einrichtungen hinweg eine Herausfor-
allem seit dem Jahr 2021 einen wach- der Digitalisierung begonnen, die sich derung, da sich die jeweils notwendigen
senden Stellenwert eingenommen. Die- zunehmend mit der Prozess- und weni- Standards erst in der Spezifikation und
ser Trend wird sich bis 2024 aufgrund ger mit der Anwendungsperspektive aus- teilweise noch weit vor einer entspre-
der bestehenden Fördermittelsituation einandersetzt. Dies, so ist der treibende chenden Implementierung in Applikati-
und drohenden Sanktionsszenarien Motor der Verantwortlichen, kann eine onen und Produkte befinden.
18 GMDS-Praxisleitfaden „Das vernetzte Gesundheitswesen“